Thorwald Dethlefsen

1946 – 2010

Der Psychologe und Psychotherapeut Thorwald Dethlefsen (* 11. Dezember 1946 in Herrsching am Ammersee; † 1. Dezember 2010 in Wien) gilt als der deutsche Esoterik-Vertreter der jüngeren Vergangenheit.

Biographie

In den Siebziger- und Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts hielt Thorwald Dethlefsen unzählige Vorträge zu Themen wie Selbsterkenntnis, Schicksal, Reinkarnation, Polarität, Krankheit, Homöopathie, Astrologie, Tarot und Alchemie. Ausserdem veröffentliche er mehrere Bücher, darunter Bestseller wie „Schicksal als Chance“ und „Krankheit als Weg“, und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Popularität der Esoterik im deutschsprachigen Raum.

1974 gegründete Dethlefsen das „Institut für außerordentliche Psychologie“ und begann, mit Hypnose zu experimentieren, u.a. um die These der Reinkarnation zu beweisen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen entwickelte er die sogenannte „Reinkarnationstherapie“ (eine Kombination aus Autogenem Training, Katathymem Bilderleben und Rebirthing, untermalt mit Entspannungsmusik, bevorzugt von „Vangelis“), welche später in Varianten von etlichen Therapeuten, darunter Rüdiger Dahlke, praktiziert wurde.

1993 wandelte er sein Institut in die kabbalistisch orientierte Organisation „Kawwana – Kirche des Neuen Aeon“ um.
Diesen Ausflug ins „Sektiererische“ beendete er nach einigen Jahren wieder, indem er 2003 seine Mission für erfüllt und die Erde für gerettet erklärte, seine Kirche in die geistigen Sphären aufsteigen liess, sie im Irdischen auflöste und ihren Münchener Tempel 2006 wieder abbrach.

Es folgten zwei Schlaganfälle, nach denen es dem einst brillanten Rhetoriker kaum mehr möglich war, sich verständlich zu machen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er abgeschieden von der Öffentlichkeit und umgeben von einem kleinen Kreis von Getreuen in Wien.

Schriften

Bild & Ton

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Vorträge 1980 - 1990

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Éliphas Lévi

1810 – 1875

Éliphas Lévi Zahed, eigentl. Alphonse Louis Constant (* 8. Februar 1810 in Paris; † 31. Mai 1875 ebenda), war ein französischer Diakon, Schriftsteller und Okkultist und gilt als Wegbereiter des modernen Okkultismus.

Biographie

Constant war der Sohn des Schuhmachers Jean Joseph Constant und dessen Ehefrau Jeanne Agnès Beaucourt. Nach dem Besuch der Armenschule besuchte Constant ab 1830 das Priesterseminar Saint Sulpice, um Priester zu werden. Er wurde 1835 zum Diakon geweiht, musste das Seminar jedoch vor seiner Priesterweihe aufgrund einer Liebesaffäre verlassen.

Nach seinem Fortgang aus dem Seminar wandte er sich einem radikalen Sozialismus zu und propagierte diesen als das „wahre Christentum“; der etablierten Kirche warf Constant vor, die Lehre Christi korrumpiert zu haben. Als er seine erste radikale Schrift veröffentlichte, die „Bible de la liberté“ (1841), wurde er zu einer achtmonatigen Haftstrafe und empfindlichen Geldbuße verurteilt. Eine noch radikalere Broschüre, „La voix de la famine“ (1846), handelte ihm einen weiteren Gefängnisaufenthalt ein.

Im Dezember 1851 führte Napoléon einen Staatsstreich aus, der das Ende des Zweiten Republik besiegelte und das Zweite Kaiserreich aus der Taufe hob. Wie zahlreiche andere Sozialisten, erblickte Constant im Kaiser zunächst den Verteidiger des Volkes und Wiederhersteller der öffentlichen Ordnung, wurde jedoch schon bald von der errichteten Diktatur enttäuscht.

Ab 1854 begann Constant seine „kabbalistischen“ Ideen einer breiteren Leserschaft vorzustellen und publizierte zu Themen wie Magnetismus, Magie und Okkultismus. In der Folge entstand sein bekanntestes Werk „Dogma und Ritual der hohen Magie“ (1855).

Sein katholischer Hintergrund veranlasste ihn, den „wahren“ Katholizismus und Okkultismus gleichzusetzen. Er postulierte, dass die Kabbala und das Tarot zur Entschlüsselung der einzig wahren und universellen Religion – des Katholizismus – führen könnten, wofür es allerdings einer Elite von Eingeweihten oder „Weisen“ bedürfe, um das Volk zur finalen Emanzipation zu leiten.

Im Alter von 65 Jahren starb Éliphas Lévi. Aleister Crowley, der im Todesjahr Lévis geboren wurde, sah sich als Wiedergeburt Lévis an.

Schriften

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